Bromo
Ein langer Weg nach Bromo...
Von Yogyakarta aus geht es zuerst mit den lokalen Zug gefühlte 8 Stunden Richtung Probolinggo. Auf den grünen alten Holzbänken sitzt man eingezwercht zwischen Gepäck und Einheimischen und lässt sich auf die Atmosphäre ein. Verschiedene Gerüche steigen einem in die Nase. Die Klimaanlage auf 10 Grad eingestellt.Überall treffen sich die Blicke der Zuggäste. Ein Mann mit einer AK47 durchquert alle paar Minuten dein Abteil und sorgt für Sicherheit, die sich jedoch nirgends finden lässt. Die Rufe der Nasi-Goreng-Verkäufer lassen einen nicht schlafen. Die Reise geht durch das Mittelland von Java, bei der man kilometerweise Reisfelder bewundern darf. Man versucht sich mit Händen und Füßen mit den Gästen zu verständigen - Englisch spricht hier fast niemand. Bei jedem Halt stürmen Leute aus den Türen, zünden sich eine Zigarette an, unterhalten sich in der brütenden Hitze. Trotz der vielen Strapazen und der Müdigkeit kann mein sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Die Freiheit, das Abenteuer lässt einen alles vergessen. Ein Gefühl der Unsterblichkeit - des Glückes, dass man sich nicht erkaufen kann.
Endlich kommt man in Probolinggo an. Die Hitze, wie ein Faustschlag eines Boxers. Der Rucksack drückt an allen Ecken und Enden. Schweißgebadet der Weg Richtung Ausgang. Die Taxifahrer stürmen mit Elan auf einen zu. "Where you go?" ist alles was man zu hören bekommt. Ein Abwimmeln schier unmöglich. Nach dem zweiten Zigarettenzug steigt man in einen Kleinbus ein, der keine Türen hat. Rost an allen Ecken und Enden. Platz findet jeder, auch wenn der Bus voll ist. "Where are you from?" ist das erste was aus dem Mund eines Einheimischen kommt. Er isst gerade ein Sandwich, hat den Rucksack auf den Knien. Nach dem dritten Startversuch springt die Karre an. Der Motor hämmert. Ein Gefühl des Unbehagens streicht einem über den Rücken. Es wird langsam dunkel. Der Weg ist noch weit. Die Füße schmerzen vom Gehen und Sitzen. Fünf Euro kostet die dreistündige Fahrt ins Ungewisse. Eine Garantie oder Versicherung ist wohl nicht inbegriffen. Der Fahrer streicht durch sein langes schwarzes Haar. Der Fahrtwind hält es nicht an der bevorzugten Position. Die Augen beginnen zu brennen. Man wünscht sich nichts sehnlicher als eine Dusche und einen Schlafplatz. Die Müdigkeit treibt einen zur Verzweiflung. Es gibt keinen Ausweg. Mit überhöhter Geschwindigkeit holpert das Fahrzeug Richtung Bromo. Der Lärm des Windes und des Busses lassen eine Unterhaltung schier unmöglich wirken. Die Nacht ist eingebrochen, so schnell, wie Al-Quaida die Twin-Towers einstürzen ließ. Es ist erst halb 8. Mit dem Lärm des Hornes gibt der Fahrer ein Zeichen zum Überholen. Alles 30 Sekunden ertönt es. Das Licht des Fahrzeuges beginnt zu flackern, mal aus, mal wieder ein. Ein Funken von Heimweh schießt wie ein Blitz durch den Kopf, doch verschwindet ebenso schnell wieder. Es geht bergauf und man kann die Temperatur beobachten, wie sie den Weg nach unten sucht. Die Leute steigen mit der Zeit Stück für Stück aus. Sie verschwinden im Dunkel der Nacht. Bis man selbst aussteigt und in der Kälte und der Dunkelheit sich eine Unterkunft für die Nacht suchen muss...