Insekten - Nahrung der Zukunft?

Insekten - Nahrung der Zukunft?

In vielen Schwellenländer der Welt steigt stetig der Wohlstand und gleichauf auch die Nachfrage nach Fleisch. Die traditionellen Essgewohnheiten werden mehr und mehr beiseitegeschoben und durch Schwein, Rind und Geflügel ersetzt. Mit steigendem Fleischkonsum steigt auch das Ansehen in der Gesellschaft. Wer es sich leisten kann, hat mehr Geld - wer mehr Geld hat, wird in der Gesellschaft mit anderen Augen wahrgenommen. In einem Land wie China ist die steigende Nachfrage an Fleisch gut zu beobachten. Fleisch verbraucht sehr viel Land und ebenso Energie. Heute wird circa ein Drittel des weltweit angebauten Getreides nicht für Lebensmittel sondern für Tiernahrung verarbeitet und die Emissionen, die die Fleischproduktion verursacht sind stark am anthropogenen Klimawandel beteiligt.

Ist der Verzehr von Insekten womöglich ein Schritt in die richtige Richtung. Im erste Moment schreckt dieser Gedanke natürlich viele Gemüter ab, vor allem in der westlichen Welt. Dennoch sollten wir beachten, dass bereits zwei Milliarden Menschen auf der Erde Insekten verzehren und so sollten auch die guten Seiten nicht außer Acht gelassen werden. Außerdem werden Insekten für Tierfutter, Medikamente, Spirituosen und Kosmetika verwendet. Insekten wandeln Nahrung viel effizienter in Körpermasse um als Vögel und Säugetiere. So wandelt zum Beispiel die Grille 10 Kilogramm Nahrung in 6 Kilogramm Körpermasse um. Von diesen 6 Kilogramm Körpermasse sind ungefähr 5 Kilogramm essbar. Das sind 80% essbarer Anteil bei einer Grille. Hingegen wird bei einem Huhn aus 10 Kilogramm Nahrung nur 4 Kilogramm Körpermasse produziert - davon sind gut 2 Kilogramm essbar (55%). Das Schwein wandelt sogar nur 2 Kilogramm Körpermasse um, beim Rind ist es gerade einmal 1 einziges Kilogramm. Ebenfalls enthalten Grillen ähnlich viel Proteine (circa 20%) wie gängige Fleischsorten.

Wie schon erwähnt trägt die überhöhte Fleischproduktion einen großen Beitrag zum anthropogenen Klimawandel bei. Beim Schwein werden pro Kilogramm essbarer Proteine 38 Kilogramm Emissionen freigesetzt - CO2, Methan und Stickoxide. Bei 1 Kilogramm essbarer Proteine beim Mehlwurm wird nicht einmal die Hälfte an Emissionen freigesetzt. Gleichauf wird auch das anbaubare Land auf unserem Planeten immer weniger und so sollte auch versucht werden, den Landverbrauch einzudämmen. Das Schwein benötigt pro Kilogramm Proteine 269 Quadratmeter Landfläche - beim Mehlwurm sind es gerade mal 88 Quadratmeter.

Wir sollten vielleicht einfach mal über unseren Schatten springen und Dinge probieren, die von Natur aus abschreckend wirken. Das mit Vitaminen, Wachstumshormonen und Antibiotika vollgepumpte Fleisch essen wir ohne Bedenken - die monströsen Haltungsbedingen außer Acht gelassen. Die Liste an Vorteilen des Insektenverzehrs ist lang und womöglich ein Ansatz in eine hungerlose Welt. In Teilen Südostasiens steigt die Anzahl an Insektenfarmen stetig an und hilft so den Hunger zu bekämpfen. Es liegt an unser Einstellung, in unseren Köpfen, ob
wir etwas verändern können oder auch wollen. - ThinkTwice